Wenn wir ehrlich sind, haben wir uns doch alle schon einmal gefragt: wofür stehen eigentlich die vier Ringe im Audi Logo? Sicherlich könnte man denken, dass sie eine Anspielung auf den bekannten quattro-Allradantrieb eines Audis sind. Aber nein – die Entstehung dieses Logos ist auf den Zusammenschluss der vier Kraftfahrzeughersteller Audi, DKW, Horch und Wanderer im Jahr 1932 zurückzuführen. Damit waren die Grundsteine gelegt, um neue Erfolgsstorys zu schreiben – unter anderem im Motorsport und mit dem quattro-Antrieb.
Der Urquattro und sein Erfolg
Entwicklungsauftrag “262” – der Beginn eines legendären Produkts. Ziel war es, einen Audi mit einem permanenten Allradantrieb zu konstruieren. Der Prototyp basierte auf einem umgebauten Audi 80 (keine Verbrauchs- und Emissionswerte nach heutigem Vorgehen vorhanden) mit einem Fünfzylinder-Turbomotor. Doch der Weg zum massentauglichen quattro-Audi war mit vielen technischen Problemen gepflastert. Anpassungen an Achse, Fahrverhalten und vor allem am Getriebe forderten die technischen Entwickler heraus – doch kein Problem für Audi. Die Lösung war eine hohl gebohrte Welle im Getriebe, über welche die Kraft in zwei Richtungen fließt und nun beide Achsen mit einer Verteilung von 50:50 angetrieben werden konnten. Der erste quattro, auch Urquattro genannt (keine Verbrauchs- und Emissionswerte nach heutigem Vorgehen vorhanden), war geboren und wurde erstmals am 3. März 1980 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt.
Geplant war eine Kleinstserie von 400 Fahrzeugen. Audi war sich nicht sicher, ob der permanente Allradantrieb beim Endverbraucher gut ankommt. Zudem belächelten die anderen Kraftfahrzeughersteller dieses Konzept – doch zu Unrecht. Auf vereisten oder nassen Oberflächen hatte kein Fahrzeug der anderen Hersteller den Hauch der Chance gegen den quattro-Antrieb. Daher zogen die Konkurrenten schnell nach und versuchten, den Allradantrieb auch in ihre Modelle zu integrieren.
Der Erfolg des Urquattros lässt sich am besten in Zahlen beschreiben – 11.452 verkaufte Fahrzeuge zwischen 1980 und 1991 – in Anbetracht der geplanten 400 Autos ein riesiger Erfolg! Dies überstieg ganz klar alle Erwartungen und als Tribut an das zu dieser Zeit ebenfalls erfolgreiche Rallye-Fahrzeug legte Audi die Sonderserie des quattros auf. Diese war eine verkürzte Variante mit einem Vierventil-Turbomotor und stolzen 306 Pferdestärken, damals verdammt viel Power – und auch heute noch verdammt viel.
Selbstverständlich wurde der Allradantrieb dann auch in viele weitere Modelle eingebaut. Das Besondere – die Fahrzeuge, welche über einen quattro-Antrieb verfügten, waren nicht für das Gelände ausgelegt – eine Weltneuheit.
Doch spätestens nach dem berühmten quattro-Werbespot, bei dem ein Audi aus eigener Kraft eine Skischanze im finnischen Kaipola hinauf fährt, konnte das Auto die Herzen der Kunden für sich gewinnen. Ein serienmäßiges Straßenfahrzeug, welches eine 80 prozentige Steigung erklimmen kann und jeglichen Komfort eines normalen KFZ bietet – der Hammer!
Der quattro-Antrieb war nun nicht mehr wegzudenken und fand als Serienausstattung 1988 an der Spitze der Modellreihe platz – und zwar im Audi V8 (keine Verbrauchs- und Emissionswerte nach heutigem Vorgehen vorhanden).
Ein quattro, viele Erfolge
Er ist schnell, kompakt, brutal und hat einen Wiedererkennungswert wie kein anderer – der Audi Sport Quattro S1 E2 (keine Verbrauchs- und Emissionswerte nach heutigem Vorgehen vorhanden). Mit seinen scharfen Kanten und dem brachialen Sound des Fünfzylinder Turbomotor weckte er nicht nur in jedem Motorsportfan tiefe Emotionen, sondern ging mit seinem Erfolgen in die Geschichtsbücher des Rallye-Sports ein.
Die Anfänge im Rallye-Sport verliefen für Audi eher suboptimal – das Fahrzeug war den anderen reinrassigen Rennwagen unterlegen. Also entwickelte Audi einen neuen Audi Sport Quattro mit der Bezeichnung E2, welcher nicht mehr auf dem S1 basierte. Er wurde mit allen im FIA-Reglement erlaubten “Verbesserungen”, u.a. riesigen Spoilern und Flügeln, ausgestattet und war nun bereit, gegen die Konkurrenz anzutreten.
Er debütierte im Jahr 1985, bei dem sich der Audi mehrere Titel sichern konnte und sich nun bereit zeigte, die Rallye-Szene aufzumischen.
1986, Rallye Portugal – Joaquim Santos kollidiert mit einer Gruppe von Zuschauern. Drei Menschen sterben und 33 Zuschauer sind verletzt – ein Grund für Audi, vorzeitig aus der Rallye-WM zurückzuziehen.