Ratgeber

Wildwechsel im Herbst! Mit Vorsicht Wildunfälle vermeiden

Wann Sie mit verstärktem Wildwechsel rechnen müssen, welche Gefahren dieser birgt und wie Sie sich in diesem Fall richtig verhalten, erfahren Sie hier

Lesezeit:

5 min

19.10.23

Der Herbst ist eine Jahreszeit, in der die Natur ihre prächtigsten Farben und das Wetter seine vielfältigen Seiten zeigt. Doch für Autofahrer birgt der Herbst auch einige Gefahren, die oft übersehen werden - zum Beispiel den Wildwechsel. Wenn die Blätter fallen und die Tage kürzer werden, sind viele Wildtiere vermehrt auf der Suche nach Nahrung und einem sicheren Unterschlupf für den Winter. Dies führt dazu, dass sie vermehrt Straßen überqueren und in Kontakt mit dem Straßenverkehr kommen. In diesem Artikel werden die Gefahren des Wildwechsels in der kalten Jahreszeit beleuchtet und Vorsichtsmaßnahmen für Autofahrer erläutert.

Was ist Wildwechsel?

Der Begriff "Wildwechsel" bezieht sich auf das Verhalten von Wildtieren, insbesondere von Säugetieren wie Hirschen, Rehen, Wildschweinen und anderen, wenn sie sich von einem Ort zum anderen bewegen, um Nahrung zu suchen, ihrem natürlichen Wandertrieb zu folgen oder sich auf unterschiedliche Jahreszeiten vorzubereiten. Wildtiere sind keine sesshaften Geschöpfe. Stattdessen bewegen sie sich über große Räume, um ihren Bedürfnissen nachzukommen und queren dabei immer öfters auch Straßen.

Der Wildwechsel tritt häufig in Gebieten auf, in denen menschliche Siedlungen und Straßen die Lebensräume der Tiere durchqueren. Wenn Wildtiere Straßen überqueren, um von einem Lebensraum zum anderen zu gelangen, um Nahrung zu finden oder ihre Jungen zu versorgen, besteht die Gefahr von Zusammenstößen mit Fahrzeugen. Solche Begegnungen können sowohl für die Tiere als auch für die Menschen gefährlich sein. Doch Wildwechsel, insbesondere in ländlichen Gegenden und in der Nähe von Wäldern und Naturschutzgebieten, ist ein immer häufiger auftretendes Phänomen. Aufgrund der zunehmenden Urbanisierung und des Straßennetzausbaus wird der Wildwechsel zu einem wichtigen Anliegen für den Straßenverkehr und den Naturschutz. Um Unfälle zu vermeiden und die Tierwelt zu schützen, werden in gefährdeten Gebieten oft Warnschilder aufgestellt und Vorsichtsmaßnahmen für Autofahrer empfohlen.

Zu welcher Tageszeit ist mit verstärktem Wildwechsel zu rechnen?

Der Wildwechsel ist ein Phänomen, das zu verschiedenen Tageszeiten auftreten kann, aber es gibt bestimmte Zeiten, zu denen das Risiko aufgrund äußerer Einflüsse höher ist. Die Hauptaktivität der Wildtiere findet aber signifikant zu zwei Tageszeiten statt:

  • Frühe Morgenstunden: In den frühen Morgenstunden sind viele Wildtiere auf der Suche nach Nahrung und Wasser aktiv. Die Dämmerung bietet ihnen Schutz vor Raubtieren und kann daher eine Zeit sein, in der sie sich vermehrt bewegen.
  • Abenddämmerung: Die Abenddämmerung ist eine weitere Phase, in der der Wildwechsel häufig auftritt. Zu dieser Zeit kehren Wildtiere oft zu ihren Schlafplätzen zurück oder suchen nach Nahrung, bevor die Nacht hereinbricht.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Wildwechsel jedoch zu jeder Tageszeit auftreten kann, insbesondere in Gebieten, in denen Wildtiere stärker mit menschlichen Siedlungen und Straßen in Kontakt kommen. Daher sollten Autofahrer zu jeder Tageszeit wachsam sein und besonders auf Hinweisschilder in diesen Gebieten achten.

Wie verhalte ich mich beim Wildwechsel richtig?

Der Wildwechsel im Herbst stellt eine ernsthafte Gefahr für Verkehrsteilnehmer dar. In der Dämmerung und in den frühen Morgenstunden ist daher besondere Vorsicht geboten, da die Sicht oft eingeschränkt und die Wahrscheinlichkeit von Zusammenstößen mit Wildtieren erhöht ist. Daher sollten Autofahrer präventiv verschiedene Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um auf einen möglichen Wildwechsel in Gefährdungsgebieten reagieren zu können. Sollte es dennoch zu einem Wildunfall kommen, sollten Autofahrer zudem genau wissen, wie man sich in diesem Fall richtig verhält.

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Präventive Vorsichtsmaßnahmen für Autofahrer

Um Unfälle im Zusammenhang mit Wildwechsel im Herbst zu vermeiden, sollten Autofahrer die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachten:

Reduzierte Geschwindigkeit: Besonders in Gebieten, in denen Wildwechsel häufig vorkommt, ist es wichtig, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Dadurch haben Sie mehr Zeit, auf plötzliche Vorfälle zu reagieren. Achten Sie dabei auch auf den Untergrund, welcher mit nassem Laub, Frost oder (Schnee-)Matsch bedeckt sein und damit den Bremsweg deutlich verlängern könnte.

Aufmerksamkeit erhöhen: Seien Sie besonders aufmerksam, wenn Sie in Waldgebieten oder in der Nähe von Feldern unterwegs sind, da diese Orte oft von Wildtieren frequentiert werden.

Warnschilder beachten: Achten Sie auf Warnschilder, die auf Wildwechsel hinweisen. Diese werden aus gutem Grund in gefährdeten Gebieten aufgestellt und sollten ernst genommen werden.

Hupen, bremsen und abblenden: Wenn ein Wildtier die Straße überquert, bremsen Sie je nach Geschwindigkeit mehr oder weniger stark und hupen Sie, um das Tier zu vertreiben. Versuchen Sie so, vor dem Tier zum Stehen zu kommen. Vermeiden Sie es, plötzlich auszuweichen und ruckartige Lenkbewegungen durchzuführen, da dies zu gefährlichen Situationen führen kann, sondern halten Sie das Lenkrad fest und gerade.

Abstand halten: Halten Sie ausreichend Abstand zum Vorderfahrzeug, um im Falle eines Wildwechsels sicher anhalten zu können.

Auf weitere Tiere achtgeben: Denken Sie immer daran, dass Wildtiere in den meisten Fällen in einer Gruppe, sogenannte Rudel, Sprung oder Herde, auftreten. Nehmen Sie also besondere Rücksicht darauf, ob weitere Tiere im Dickicht zu sehen sind, und bleiben Sie bei der Wiederanfahrt besonders wachsam.

Vorausschauendes Fahren kann beim Wildwechsel Leben von Mensch und Tier schützen.

Kollision unvermeidbar - Was Sie bei einem Wildunfall beachten sollten

In manchen Fällen ist die Kollision mit einem Wildtier nicht zu vermeiden. Besonders bei zu hoher Geschwindigkeit in gefährdeten Gebieten, stark eingeschränkter Sicht oder wenn sich Autofahrer auf die Notbremsassistenten, welche nicht für Wildtiere optimiert sind, verlassen, kommen immer wieder Wildunfälle zu Stande. Doch wie sollten Sie sich in diesem Fall verhalten?

Warnblinkanlage einschalten: Betätigen Sie als erstes das Warnblinklicht, wenn dieses durch die Notbremsung noch nicht ausgelöst wurde, um andere Autofahrer auf die Gefahr des Unfalls aufmerksam zu machen.

Ruhe bewahren: Werden Sie nicht hektisch, auch nicht, wenn das Tier verletzt oder ein Schaden am Auto entstanden sein sollte. Ziehen Sie die Warnweste an und sichern Sie die Unfallstelle ab.

Notruf kontaktieren: Sind Personen verletzt worden, rufen Sie zunächst die 112. Ist kein Personenschaden entstanden, wählen Sie die 110, um die Polizei zu informieren und bitten Sie diese auch den zuständigen Jäger zu verständigen.

Unfallort nicht verlassen: Warten Sie an einer sicheren Stelle am Unfallort, bis Hilfe eingetroffen ist.

Verletzte oder tote Tiere: Fassen Sie die Tiere nicht an. Es besteht die Gefahr, dass verletzte Tiere unter Schock ein aggressives Verhalten zeigen und Sie angreifen könnten. Zudem können Wildtiere Krankheiten oder Parasiten übertragen.

Wildunfallbescheinigung: Lassen Sie sich zur späteren Vorlage bei der Kfz-Versicherung von der Polizei oder dem Jäger eine Wildunfallbescheinigung ausstellen. Darin enthalten sein sollten Informationen zum Unfallort und -zeitpunkt, Schäden, Wildart und Informationen zum Fahrzeug und zum Fahrer.

Der weitere Ablauf wird vor Ort mit der zuständigen Polizeibehörde oder dem Jäger geklärt.

Wer ein Wildtier vom Unfallort entfernt, erhält eine Anzeige wegen Wilderei.

Wer trägt den Schaden am Leasingauto?

Laut dem Deutschen Jagdverband gab es 2021/2022 rund 240.000 gemeldete Wildunfälle. Die Dunkelziffer lässt sogar eine noch höhere Unfallzahl mit entsprechend hohen Schadenssummen vermuten. Häufig treten bei Wildunfällen Sachschäden auf, welche durch eine entsprechende Versicherung gedeckt sind.

Achten Sie daher, unabhängig ob Leasingauto oder nicht, darauf, eine Teil- oder Vollkaskoversicherung bei der Anschaffung eines Autos abzuschließen, welche Unfälle mit Wildtieren explizit abdeckt. Die Kfz-Haftpflichtversicherung allein kommt für solche Schäden nämlich nicht auf. Voraussetzung für den Schadensausgleich ist für die meisten Versicherer die Wildunfallbescheinigung, welche den Wildunfall nachweist. Versicherungsnehmer tragen in diesem Fall nur die in der Police vereinbarte Selbstbeteiligung.

Wir wünschen Ihnen eine sichere und unfallfreie Fahrt!

Jetzt SUV leasen und die kalte Jahreszeit in vollen Zügen genießen
Jenny Hanisch
Content Managerin & Copywriterin

Den Fortschritt nicht nur denken, sondern mitgestalten und dabei Transformation wie Tradition leben. Themen am Puls der Zeit liegen mir besonders am Herzen, um Vision und Realität auf den Punkt zu bringen.

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